Mit einem knappen 4,5 zu 3,5 gegen eine stark aufgestellte Bavaria IV konnte die erste Mannschaft der Schachabteilung des TVP ihren ersten Sieg in dieser Saison einfahren.
Während wir alle pünktlich am Spiellokal erschienen, hatte Bavaria das Problem, dass an diesem Sonntag viele Busse ausgefallen waren. Die letzten zwei Spieler der Regensburger erschien erst kurz nachdem die Bretter freigegeben worden waren, so dass doch noch alle Partien gespielt werden konnten.
Nach 1 Stunde und 45 Minuten beendete Florian Mirbeth auf Brett 4 als Erster seine Partie. Dieser hatte Glück, da sein Gegner einmal sehr rasch zog. Bei der Analyse zeigte sich, dass Florian hier eine Figur hätte verlieren können. Später war die Stellung sehr verschachtelt mit wenig Möglichkeiten für beide Seiten. Als sein Gegner Remis anbot, schlug Florian ein.
Ferdinand Walter, der sonst häufig am längsten spielt, beendete nur 10 Minuten später ebenfalls seine Partie. Dem Remis durch dreifache Stellungswiederholen kamen er und sein Gegenspieler durch ein vereinbartes Remis zuvor. „Ich sah keinen Gewinnweg und alle Pläne hätte meine Stellung verschlechtert – scheinbar ging es meinem Gegner genauso“ war seine nachvollziehbare Begründung. Zu diesem Zeitpunkt waren alle verbliebenen Partie ausgeglichen, nur auf Brett 8 stand Parsberg schlechter, womit einen knappe Niederlager für uns drohte.
Dann dauerte es 40 Minuten, bis ein weiteres Ergebnis feststand. Günter Hiermer spielte auf Brett 5 gegen einen fast 300 DWZ-Punkte stärkeren Regensburger. Bei einer längeren Abtauschkombination hatte Günter einen Bauern verloren und sein Gegner einen mächtigen Freibauern erhalten. Da Günter keine Chance sah, diesen Bauern vor der Umwandlung zur Dame aufzuhalten, gab er auf.
Als nächstes einigte sich Peter Bauer auf Brett 3 auf ein weiteres Unentschieden. Peter und sein Regensburger Gegenspieler wählten eine Eröffnung, in der sich beide gut auskannten. Dann wurden alle Schwerfiguren abgetauscht. Schließlich stand eine verschachtelte Bauernstellung auf dem Brett, bei der die beiden übrig gebliebenen Läufer wenig Spielmöglichkeiten hatten. Angesichts dieser Situation war das Remis folgerichtig.
Thomas Koch auf Brett 2 sorgte für das nächste Remis. Er und sein Gegner hatten 3,5 Stunden gekämpft und sich nichts geschenkt. Thomas versuchte die Stellung komplizierter zu gestalten, damit er im Endspiel vielleicht die Chance auf einen Vorteil hätte. Da aber keinem der beiden ein Fehler unterlief, war ein Unentschieden das logische Ergebnis. In der Analyse zeigte auch der Computer, dass die Stellung der Beiden stets ausgeglichen und gleich gut war.
Damit hatten alle Stammspieler der ersten Mannschaft ihre Partien beendet und nur noch die Ersatzspieler aus unserer zweiten Mannschaft kämpften noch.
Karl-Heinz Strasser auf Brett 6 hatte einen sehr guten Tag. Er spielte gegen einen 300 DWZ-Punkte besseren Regensburger. Karl-Heinz nutzte seine Bedenkzeit gut und hatte hierbei auch ein gutes Zeitmanagement. Zunächst war er als Schwarzer unter Druck. Dagegen baute er eine Bauernkette auf, tauschte Figuren ab und glich die Stellung so aus. Er gewann im Endspiel zwei Bauern, von denen er einen schließlich verwandeln konnte, womit er die Partie gewonnen hatte. Damit stand es 3:3 und die letzten beiden Partien würden die Entscheidung bringen.
Michael Held war auf Brett 8 kurzfristig für den erkrankten Günter Ehrensberger eingesprungen. Nach der Eröffnung hatte er die schlechtere Stellung. Sein Gegner kam ihm entgegen, indem er seine stark positionierten Leichtfiguren gegen Michaels schwächere abtauschte. Da der Regensburger für 20 Züge nur noch 20 Minuten Zeit hatte verzichtete Michael Held auf ein Remis Angebot. Leider kam er dann selbst in Zeitnot. Beide hatten teilweise nur noch eine Minute auf der Uhr. Nach der Zeitkontrolle hatte Michael einen Bauern weniger. Zwei Bauern von Michael drohten jedoch sich zu einer Dame umzuwandeln. Der Regensburger konnte mit seinem König nur einen Bauern aufhalten. Da dessen Bauern noch zu weit weg von der letzten Reihe waren, um sich ebenfalls zu verwandeln, gab der Spieler von Bavaria auf. So war das Mannschaftsremis sicher.
Manfred Mirwald auf Brett 7 saß ebenfalls einem stärkeren Gegner gegenüber. Im Mittelspiel konnte er einen Läufer gewinnen, da es ihm gelang, diesen einzusperren. Später verlor er die Qualität, so dass der Regensburger neben einigen Bauern noch zwei Türme besaß, während Manfred mit Läufer, Springer und Turm weiterkämpfte. Später hätte er einen aussichtsreichen Mattangriff starten können, dafür jedoch einen Bauern opfern müssen. Manfred entscheid sich für die sichere Fortführung der Partie und deckte den Bauern. Dadurch bekam sein Gegner etwas Gegenspiel. Als die Stellung wieder etwas besser für Manfred stand bot dieser Remis an, um den Mannschaftssieg zu sichern. Als sich die beiden auf Remis einigten, war der Punktgewinn für Parsberg klar.
Nachdem wir in den letzten Jahren oft knapp verloren hatten, war es eine Genugtuung, dass uns diesmal Fortuna hold war und wir knappest möglich gewannen. Die erste Mannschaft hatte einen starken Tag: Bavaria war an 6 von 8 Brettern stärker aufgestellt und hatte einen um 100 Punkte besseren Mannschaftsschnitt. Nach dem zweiten Spieltag klettern wir in der Tabelle damit auf den dritten Platz von 8 Mannschaften. Dem Saisonziel „nicht absteigen“ bringt uns dieser nicht einkalkulierte Sieg einen großen Schritt näher.